(Tod)Sünden der Games-Entwicklung und Lokalisierung

Der aktuelle Release von Alan Wake II gab den Anstoss zu diesem (lebenden) Beitrag… Ziel ist es eine Liste besonders auffälliger Fehler im Entwicklungs- und Releaseprozess von Spielen zu erstellen.

Ausdrücklich ausgenommen sind technische “Bugs” – es geht also um absichtliche oder unabsichtliche Fehlentscheidungen oder Versäumnisse.

Lokalisierung von (Eigen-)Namen

Die Übersetung/Änderung der Namen von Personen kann noch als gestalterisches Mittel durchgehen, wenn der Produzent beim Konsumenten damit eine Verbundenheit auslösen möchte die bei – im jeweiligen Land – eher unüblichen Namen schwerer zu erzeugen wäre.

Für Namen von Orten, Plätzen oder Städten gilt ähnliches… zudem sollte es sich dabei nie um allgemein bekannte Orte handeln. Man stelle sich vor ein, von Filmen aus dem Hamburger Rotlichtviertel begeisterter Amerikaner, würde in Hamburg die Roperslane suchen!

Sehr “beliebt” ist aber auch das Übersetzen von Songtiteln, und zeugt mMn von mangelder Sorfalt in der Produktion. Songtitel sind ohne Kontext manchmal schwer als Eigennamen zu erkennen, und da wird dann zB bei Alan Wake II aus “Follow You Into The Dark” von RAKEL die “Verfolgung in die Dunkelheit”, oder aus “Filth” von National Mightmare/Sami “Haxx” Hakala der Titel “Nationaler Albtraum – Schmutz”.

Fehlende Teile in der Übersetzung

Lokalisierungen werden oft bei spezialisierten Studios in Auftrag gegeben, vor allem wenn es sich um Audioaufnahmen handelt. Nun kann es durchaus vorkommen das der Auftrag bereits vergeben oder gar Abgeschlossen wurde bevor die finale Entscheidung über alle verwendeten Texte gefallen ist.

Hier macht Alan Wake II etwas richtig gut, was andere Games oft vermasseln. So fehlen hier zB in einigen Dialogen die eingesprochenen deutschen Texte. Zu hören ist dann aber zumindest der englische Originaltext… nicht etwa Stille oder (noch schlimmer) eine Widerholung der vorhergehende Textzeile, wie ich es schon in vielen anderen Games erlebt habe.

– tbc –


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